Dringend gesucht: Pflanzenschutz, der tropischem Regen trotzt

Wie ein Additiv hilft, die Existenz von Bananenbauern zu verbessern


Bananen werden nur unter bestimmten tropischen Bedingungen angebaut. Die weltweite Produktion der tropischen Früchte ist aufgrund der Monokultur und der damit verbundenen Anfälligkeit gegen Krankheiten intensiv bedroht. Die Chemiker bei LEVACO Chemicals, einer Tochter der DS Unternehmensgruppe, entwickelten daher ein Additiv, damit Pflanzenschutzmittel auch im tropischem Regen optimal wirken.


Ein gesundes Frühstück ist für viele Menschen in Deutschland der perfekte Start in den Tag. Der Kaffee dampft, Toast und Müsli stehen auf dem Tisch. Für viele gehören auch Bananen zum Frühstück, klein geschnitten im Joghurt oder Müsli. In Deutschland, wo Bananen aus klimatischen Gründen nicht angebaut werden, sind sie ein wichtiges Importobst – und nach Äpfeln sogar das zweitbeliebteste Obst. Im Schnitt isst jeder Deutsche rund 12 Kilogramm Bananen jährlich. Und auch auf dem Weltmarkt gibt es eine immer größere Nachfrage nach Bananen – aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Lebensstandards in Schwellenländern.

Bananen sind weltweit das beliebteste frische Obst.

Die weltweite Bananenproduktion ist akut bedroht

Der selbstverständliche Genuss von Bananen ist stark bedroht. Das feuchtwarme Klima der tropischen Anbaugebiete ist die Lebensbedingung für Bananen, gleichzeitig aber auch ein Grund warum ihr Anbau in Gefahr ist. Diese Atmosphäre bietet Schädlingen wie zum Beispiel Pilzen bei Monokulturen eine optimale Lebensform.
Hinzu kommt noch, dass Monokulturen, wozu auch die Banane gehört, anfällig sind für Schädlinge und Krankheiten. Monokulturen entstehen durch eine übliche Methode der vegetativen Vermehrung von Kulturpflanzen, diese sind damit Klone bestehender Pflanzen. Der Anbau von Bananen als Monokultur auf großen Plantagen ist typisch. Die Kultivierung der Banane begann vor ca. 7.000 Jahren. Die Menschen kreuzten verschiedene Arten und Unterarten miteinander und selektierten kernlose, schmackhafte aber zunehmend unfruchtbare diploide und triploide Arten. Heute stammt jede zweite Banane weltweit vom Genotyp der Cavendish-Banane ab. Diese triploide Art vermehrt sich vegetativ über Klone, so dass die Gene jeder einzelnen Pflanze gleich sind.

Schädlinge haben sich an diese Pflanze angepasst und drohen sie nun auszurotten. Die Bananen haben keine Möglichkeit sich an veränderte Umweltbedingungen optimal anzupassen.

Durch Pilzbefall welken die Bananenpflanzen und sterben ab
Bereits in den 1960er-Jahren wurde die damals am häufigsten kultivierte Dessertbananenart Gros Michel von einem Befall durch Schlauchpilze, die sogenannte Panama-Krankheit, vollständig ausgerottet. Aktuell bedrohen auch neue Stämme der Pilze wie die Schwarze Sigatoka (Mycosphaerella fijiensis) und Fusarium oxysporum f. sp. cubense die weltweite Produktion. Davon ist besonders die Bananensorte Cavendish betroffen. Sie ist die heute wirtschaftlich bedeutendste Bananensorte, weil sie sich gut transportieren und lagern lässt – und zum Zeitpunkt des Verkaufs einen optimalen Reifegrad hat. Der Pilz ruft die von Landwirten gefürchtete Fusarium-Welke hervor, bei der Pflanzen verwelken und absterben.

Die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen warnt vor einer Bedrohung des weltweiten Cavendish-Bananenanbaus durch Pilzbefall.

Der Pilzbefall hat Auswirkungen in mehrfacher Hinsicht: Er betrifft Erzeuger, einheimische Märkte und den Export. Denn es sind sowohl lokal nachgefragte Sorten betroffen, die in vielen Regionen zu den Grundnahrungsmitteln gehören, als auch für den Export bestimmte Kulturbananen. Um den Bananenanbau zu stärken, ergreifen Erzeuger daher Maßnahmen und setzen verstärkt Pflanzenschutzmittel ein.

Die Früchte brauchen das tropische Klima

Bananenstauden werden weltweit im sogenannten Bananengürtel angebaut: Das ist die Region zwischen dem 38. Grad nördlicher und 28. Grad südlicher Breite.

Im Bananengürtel herrscht ein tropisches feucht-warmes Klima und die durchschnittliche Temperatur liegt bei etwa 27 °C, welches das ideale Klima für Bananenstauden ist, um sich hier optimal entwickeln zu können. Die Pflanzen brauchen für ihr Wachstum außerdem eine Niederschlagsmenge um die 1.200 bis 2.000 mm und rund 1.500 Sonnenstunden jährlich.

Die Anbaugebiete für die Bananenproduktion liegen in Lateinamerika und der Karibik, außerdem in Asien und Afrika. Die Produktion fließt zum großen Teil in die heimischen Märkte, wo Bananen vielfach ein Grundnahrungsmittel sind. Ein großer Teil der Bananen wird aber auch exportiert.


Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wird von tropischem Regen und Sturm erschwert

Um Pflanzenschutzmittel auf großen Anbauflächen anzuwenden, werden üblicherweise Sprühflugzeuge eingesetzt.

Der tropische Regen und Stürme erschweren alle Methoden, die Bananenstauden mit chemischen Sprühmischungen zu behandeln. Die Chemikalien werden abgewaschen.

Die zur DS-Gruppe gehörende LEVACO Chemicals GmbH verfolgt deshalb einen anderen, innovativen Ansatz. Das Unternehmen entwickelte ein Additiv für den Sprüheinsatz von Pflanzenschutzmischungen in Bananenplantagen.
Das Produkt mit dem Namen LUCROP® BAN verbessert das Anhaften des Pflanzenschutzmittels an den Staudenblättern und optimiert die Wirksamkeit.

„Die LEVACO Chemicals GmbH erweitert mit ihrer Expertise im Bereich chemische Spezialitäten seit 2014 das Portfolio der DS-Gruppe. Das Unternehmen verfügt über strategisches Know-how beispielsweise bei Additiven zur Herstellung von Agrochemikalien, Fasern sowie Farben und Lacken.“

Jan Christiansen, CEO Diersch & Schröder

Hauptexportländer für Bananen sind Ecuador, Costa Rica, Kolumbien, Honduras, Panama, Guatemala und die Philippinen. Ecuador hat als sechstgrößter Bananenproduzent der Welt eine Anbaufläche für Bananen von etwa 180.000 Hektar. Zum Vergleich: Die gesamte Anbaufläche für Baumobst ist in Deutschland etwa 50.000 Hektar groß. (Quelle: fao.org)

2017 importierte die EU 5,8 Millionen Tonnen Bananen, die USA führten 4,8 Millionen Tonnen ein, Russland 1,5 Millionen, China 1,1 Millionen und Japan 985 000 Tonnen. Die EU ist damit aktuell der Hauptimporteur von Bananen, der Anteil an Chinas Importen stieg in den letzten Jahren jedoch stetig. (Quelle: fao.org)

Das Additiv bewirkt eine Reduktion der Pilzinfektionen

Das von LEVACO entwickelte Additiv ist ein Multifunktionsprodukt, welches dafür sorgt, dass ein Pflanzenschutzmittel besser auf dem Bananenblatt verteilt wird, länger haftet und in das Blatt eindringt.

Praktische Versuche und Studien von Tankmischungen mit Zusatz von LUCROP® BAN, zeigen eine deutlich verbesserte Kontrolle und Bekämpfung der „Black Sigatoka“. Alle Tankmischungen und auch die Aktivsubstanz haften und penetrieren somit besser.

Das Additiv erhielt vom deutschen Bundesministerium für Verbraucherschutz die Freigabe und das „Certificate of free sale“ zum Einsatz für Bananen. Die LEVACO Chemicals GmbH beantragt gegenwärtig die Produktzulassungen in den Erzeugerländern in Zentralamerika sowie Südostasien.

Foto einer Bananenpflanze, die stellenweise mit LUCROP BAN behandelt wurde und dementsprechend beschädigte und unbeschädigte Stellen aufweist

LUCROP® BAN bietet viele Vorteile bei der Tankmisch- und Sprühanwendung. Die Stabilität der Spritzmischungen und eine homogene Verteilung der Pestizide bleiben erhalten. Der Einfluss ungünstiger klimatischer Bedingungen wird durch LUCROP® BAN reduziert.

Warum sich die DS-Gruppe bei der Entwicklung von wirksamem Pflanzenschutz engagiert

Die effizientere Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ermöglicht künftig, dass Landwirte weiterhin Bananen der Sorte Cavendish kultivieren können. Verbraucher, beispielsweise in Deutschland, brauchen dann auch in Zukunft nicht auf ihre Bananen zu verzichten. 

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