„Wagen un winnen“ – die Geschichte der Firma Diersch & Schröder ist nicht denkbar ohne den im bremischen Kaufmannsspruch beschworenen Pioniergeist. Otto Diersch nahm das Motto wörtlich: Optimistisch, aufgeschlossen und wagemutig gründete am 5. Oktober 1920 seine eigene Firma für Schmierstoffe. Damit nahm ein unternehmerischer Lebenslauf seinen Anfang. Heute würde man sagen: ein erfolgreiches Start-up – mit einer Zukunft für sich, seine Familie und die nachfolgenden Generationen.
Der Bremer Jung‘ Otto Diersch stieg mit gerade einmal 18 Jahren mit Ölkännchen und Handkarren ins Mineralölgeschäft ein. Unterstützt von seinem jüngeren Bruder Friedrich (genannt: Friedel) füllte er Schmieröl aus 200-Liter-Fässern in kleine Behälter. Zu Fuß und mit dem Handkarren voller Ölkanister zog er ins Hafen- und Industrierevier. Bei den Fischerei- und Küstendampfern und bei den Fabriken auf der Stephanikirchenweide am rechten Weserufer fand er seine Abnehmer. Bei Bedarf verkaufte er per Ölkanne, in kleinsten Mengen.
Gemeinsam mit Partnern baute er in den folgenden Jahren das Unternehmen aus.
Otto Diersch hatte es mit bremischer Bodenständigkeit schon ziemlich weit gebracht, als Wolfgang Karstedt 1954 in die Firma eintrat und das Geschäft durch den Direktimport von Mineralölprodukten und den Export von Halbfertigerzeugnissen internationalisierte. 1951 hatten Wolfgang Karstedt und Ingeborg Diersch, die einzige Tochter von Otto Diersch, geheiratet.
Trends und Märkte zu entdecken, war das Gebot der „Wirtschaftswunderjahre“. Unter der Führung von Wolfgang Karstedt wurde der Schmierstoffhandel zum internationalen Gasölimportgeschäft erweitert und die Chemiesparte aufgebaut. Damit einher gingen erhebliche Investitionen in den Tanklagerbereich, die Schifffahrt und die Chemie.
Mit dem Eintritt der Söhne der dritten Generation, Bernd, Axel und Svend Karstedt, entwickelte sich das Unternehmen Diersch & Schröder seit den 1980er Jahren zu einer vielseitig und weltweit in Handel, Produktion und Dienstleistungen der Energiewirtschaft und im chemischen Sektor agierenden Unternehmensgruppe. Neben dem Mineralölgeschäft erfuhr der Tanklagerbereich mit der Erdölbevorratung, nach der politischen Öffnung auch in den neuen Bundesländern und in Osteuropa, und mit der Übernahme der Lagerung von Melasse durch die DS-Lager eine erhebliche Ausweitung.
1979 trat Bernd Karstedt in das Unternehmen ein und wurde – neben seinem Vater Wolfgang Karstedt – Geschäftsführer der Diersch & Schröder-Holding. Gemeinsam forcierten sie die weitere Stärkung der traditionellen Geschäftsbereiche, das internationale Wachstum und den Einstieg in die Erneuerbaren Energien. Zum Ende 2010 zog sich Bernd Karstedt aus dem aktiven Geschäft zurück und übernahm den Vorsitz des DS Beirates.
Seit Juni 2023 vertraute die Familie Jan Christiansen als Sprecher der Diersch&Schröder Geschäftsführung die alleinige Leitung an, der die strategische und operative Ausrichtung der DS-Firmengruppe weiter gestalten und vorantreiben wird.
Bis Mai 2023 führten die Leitung des Unternehmens Jan Christiansen und Henning Thiele an, die den Wachstumspfad der Unternehmensgruppe fortsetzten. Im Zuge der Neuordnung der Geschäftsbereiche wurden Teile der Erneuerbaren Energien in den traditionellen Ölbereich integriert und mit dem Ausbau des Endverwendergeschäfts mit den Firmen Leu Energie, Lanfer Energie und Kreuzmayr Bayern die Grundlage für eine nachhaltige Positionierung im Energiebereich geschaffen. Durch das Wachstum aus eigener Kraft, aber auch durch die Akquisition der LEVACO Chemicals Group, der Defotec und der Alpha Chemie, wurde der Geschäftsbereich Chemie zum zweiten starken Standbein. Neue Wege gehen wir aktuell mit der Beteiligung an jungen Unternehmen mit Perspektive. Sowohl SCS als auch Lynatox sind im Bereich GreenTech tätig. Von diesen jungen Unternehmen erhalten auch unsere klassischen Geschäfte attraktive Impulse.
Stärkung und Weiterentwicklung unserer traditionellen Geschäfte sowie die Identifikation und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bestimmen auch zukünftig die Zielrichtung. Diversifikation und kontrolliertes Wachstum bilden das Rückgrat für eine nachhaltige Weiterentwicklung der DS-Gruppe.